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Ideologie

Ideologie
Wie paast die Beziehungsform der FLR zu unserer abendländischen Kultur und unseren Wertevorstellungen? Wie ordnet sich diese Beziehungsform sich in Euer Weltbild ein?

Wir verstehen die FLR als das Sahnehäubchen auf unserer Liebesbeziehung. Wir haben also festgestellt, dass unsere Beziehung durch die FLR eine Richtung bekommt, die uns beiden das Ausleben unserer dominant/devoten Neigungen ermöglicht. Andi sieht zusätzliche seine devote Rolle Aura gegenüber als natürlich an, da es ja nichts weiter als eine nach Regeln gelebte Verehrung der geliebten Partnerin ist.
Wir verstehen auch die Strafen und Demütigengen durch Aura als eine Liebesbezeugung Andi gegenüber. Sie ermöglicht ihm dadurch das Ausleben seiner devoten Ader.
Wir setzen jedoch voraus, dass die FLR nur solange besteht, solange beide Partner diese wollen!

Unter dieser Voraussetzung passt die FLR unserer Meinung sehr gut in die westlichen und sogar christlichen Wertevorstellungen, da die gegenseitige Liebe und Partnerschaft im Vordergrund steht.

Wir seht Ihr das?

Liebe Grüße,

Aura und andi
******ose Frau
4.600 Beiträge
FLR ist breitgefächert
FLR gibt es in unterschiedlicher Ausprägung und Intensität.

Die einen sind schon glücklich dabei, wenn sie die Fäden des gemeinsamen Lebens in der Hand hält, und die Chefin im Ehe- und Familienleben ist

Die anderen brauchen BDSM als Teilrichtung, um bei Ds den Faktor Erziehung auszubauen, oder bei SM verschiedene Techniken des Wehtuns.

Wieder andere gehen soweit, dass Cuckolding das wichtigste Element ihrer FLR ist

Und noch andere wollen ihren Mann zum Sklaven ohne jegliche Rechte machen

Und alle, und auch die unterschiedlichsten Mischungen finden sich unter dem Dach des FLR ein.

Wo passt FLR denn hin?

Ich glaube es reicht nicht, FLR alleine zu betrachten. FLR ist nämlich in der simpelsten Form alltäglich und überall. Oft richtet sich ja der Mann nach der Frau, auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, bestimmt sie oft Freizeit, Kontakte, Haushalt, Urlaub, Auto und die Frequenz des gelebten Sex. Oft ist die zufrieden Frau zu Hause, dem Mann in der Beziehung das Wichtigste, und so überlässt er ihr eben diesen Raum, und lebt seine eigene Dominanz, falls überhaupt vorhanden, anderweitig aus. So gesehen passt FLR in unsere westliche Gesellschaft.

Wohin BDSM passt, Cuckolding, Versklavung des Ehemannes, das ist wieder eine ganz andere Frage.

Abgesehen davon, ist es wohl sehr schwierig, mit allen die an FLR interessiert sind, eben durch diese Vermischungen mit andere Elementen, eine Einheit zu bilden.
*********icha Paar
11.447 Beiträge
Wir setzen jedoch voraus, dass die FLR nur solange besteht, solange beide Partner diese wollen!

wie ist es, wenn es nicht beide möchten, sondern nur ein Parter? Geht dann das Paar auseinander?

Es ist eine ehrlich gemeinte Frage, die mich, auf Grund einiger Nachfragen, beschäftigt... wie entwickelt sich eine einseitige Beziehung?

Ich freue mich sehr auf Eure Antworten...

GLG
Mausi *wink*
******ose Frau
4.600 Beiträge
*********icha:
Wir setzen jedoch voraus, dass die FLR nur solange besteht, solange beide Partner diese wollen!
wie ist es, wenn es nicht beide möchten, sondern nur ein Parter? Geht dann das Paar auseinander?

Wenn es nicht beide wollen, dann wird es unweigerlich zum Problem werden. Es könnte sein, dass einer von beiden sich dem anderen anpasst, aus Liebe und weil er den oder die Partnerin nicht verlieren möchte. Sobald aber die Waage zu sehr auf eine Richtung geht, wird es gefährlich. Anpassen über ein inneres Gefühl hinweg, führt dazu, dass aus dem Bauch heraus plötzlich Aggression, Widerwillen und Wut kommt, und innerlich ein Ablösungsprozess stattfindet. Das kann lange dauern, und plötzlich verliebt sich der Partner und weg ist er, oder es passiert sonst etwas.

Niemand kann auf Dauer gegen seine inneres Gefühl und Wollen leben, ohne dass sich die Seele irgendwann wehrt! Und vieles muss nicht mal bewusst geschehen.

Wenn allerdings beide Partner es schaffen, sich über ihre inneren Bedürfnisse auszutauschen, wenn sie es schaffen, einen Weg zu finden, den beiden gerecht wird, besteht eine Chance, aber nur, wenn die Kompromisse auf Dauer nicht weh tun.
**ba Paar
1.907 Beiträge
Eine Beziehung funktioniert nur, solange beide an einem Strang ziehen. Das gilt besonders für sexuelle Vorlieben. Das ist etwas grundsätzliches und hat nichts mit FLR zu tun.
Besonders im Bereich BDSM kennen wir viele , die aus ihrer Beziehung ausgebrochen sind, weil sie ihre Liebe zu BDSM entdeckt haben und der Partner kein Verständnis dafür gezeigt hat.
Sexuelle Vorlieben können sich auch durch ein zunehmendes Alter verändern.
Wir haben uns selber gefragt, was passiert, wenn meine Hotwife eines Tages ihre Lust auf andere Männer verlieren sollte. Für uns sehen wir da keine Probleme, weil ich meine Lust aus der Lust meiner Frau ziehe. Also könnte ich auch meinen Cuckoldstatus aufgeben. Das sind allerdings alles theoretische Überlegungen. Zum Glück sehen wir für uns noch lange keine Veränderung.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
wie ist es, wenn es nicht beide möchten, sondern nur ein Parter?


Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, jenachdem wer es möchte und wer nicht und wie die Lösung von der Paarkonstellation her aussehen kann.

Nicht umsonst werden oftmals sexuelle Abenteuer gesucht.

Geht dann das Paar auseinander?

Manchmal ja und manchmal nicht.

wie entwickelt sich eine einseitige Beziehung?

Ein Mensch will etwas, der andere folgt unfreiwillig aus Liebe oder sonstigen Gründen und tut Dinge, die er/sie gar nicht mag, will oder bevorzugt.

Sex kann sehr einseitig sein, wenn der andere Part Sex nur erduldet, statt mit Lust und Elan zu genießen.

Oft genügt es auch schon, wenn ein Partner sich ausklingt, aus der Beziehung ohne sich zu trennen und die Beziehung einfach so laufen lässt, ohne sich selbst noch einzubringen.
Er/sie lebt ihr Leben die Beziehung läuft nur noch aus Gewohnheit nebenbei.

Die existieren öfter als man denkt, da viele Paare zwar in einem Haushalt leben, aber nicht miteinander sondern nebeneinander.
Scheinbar gemeinsam und doch jeder für sich allein.
Ob es zur abendländischen Kultur passt ..
... darüber kann man sicher streiten *g*

Für uns fühlt es sich jedenfalls natürlich an, dass sie als Frau über ihn und das gemeinsame Leben bestimmt. Er ersehnte es sich so und sie wuchs in diese Rolle hinein.

Natürlich ist es freiwillig und passt damit in den Wertekanon einer freien Gesellschaft. Schließlich soll unserer Meinung nach jeder so leben, wie er es möchte, solange er dabei andere nicht beeinträchtigt.

Mainstream ist es allerdings sicher nicht *zwinker* Und da stößt das mit dem "Jeder wie er mag" an seine Grenzen. Ein offenes Leben unseres Setup ist nämlich nicht möglich. Insofern gibt unsere Gesellschaft dann doch nicht genug Toleranz her, da je nach Lebensumständen eine Offenbarung nachteilige Folgen haben kann.

Davon einmal abgesehen, empfindet er es als Geschenk, dass sie ihn als Sklaven und Diener angenommen hat und viel Zeit und "Mühe" investiert, um ihn zu erziehen und schrittweise abzurichten, Strafen und Züchtigungen eingeschlossen *g*

Soweit zum Urspungsthema. Was die weiteren Beiträge angeht und die Frage, inwieweit eine FLR-Beziehung funktionieren kann, wenn sie nicht von beiden wirklich gewollt wird, sehen wir das eher skeptisch. Eine so einschneidende Entscheidung kann man kaum umsetzen und mit "wirklichem" Leben füllen, wenn nicht beide dies wollen.

Auf die Dauer dürfte der Part, der nicht aus Überzeugung ein solches Setup lebt, sich immer mehr entfremden, und auch der "verbleibende" Partner, der sich diese Konstellation wünscht, dürfte keine wirkliche Befriedigung (nicht nur sexuell gemeint) mehr verspüren.

Im Ergebnis glauben wir nicht, dass es funktionieren kann, FLR zu leben, wenn es nicht beide wirklich und authentisch wollen.
*****sub Paar
22 Beiträge
Ohne Dogma und ideologische Grundsätzlichkeit
Eine FLR-Beziehung kann sich durch Neigung und entsprechende Lebensumstände ergeben und beiden Partnern ein Höchstmaß an Befriedigung und persönlicher Erfüllung bieten.
Zunächst die für mich immer kritische Frage nach einer Ideologie. Durch die Durchsetzung bestimmter Ideologien ist sicher eine Menge Unheil in die Welt gekommen. Daher mag ich diesen Ausdruck nicht.
Aber bereits im Mittelalter hatte die Frau des Hauses die Schlüsselgewalt inne und das war gesellschaftlich voll akzeptiert. Er durfte in Öffentlichkeit und Rat seine Pfauenfedern spreizen, aber daheim hatte Sie das Sagen. Und wie oft hört man auch heute, dass Sie sagt ", komm du mir nach Hause" . Und wie viele Beziehungen kennt Ihr, bei denen jeder weiß , dass Sie uneingeschränkt die Hosen anhat, mag er sich in der Öffentlichkeit gebärden wie er will. In wie vielen Ehen ist Sie ihm intellektuell deutlich überlegen. Diese Leute kämen nie auf die Idee, ihre Beziehung als FLR zu bezeichnen. Aber nichts Anderes ist es. Und auch die Gesetzgebung geht mittlerweile im Prinzip von sexueller Dominanz der Frau aus. Nicht einvernehmlicher Sex in der Beziehung ist strafbar. Wer bestimmt also de facto wann er sich erleichtern kann. Jawohl, Sie, denn de facto findet Sex statt , wenn Sie will. FLR ist im Prinzip in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Möglicherweise sogar ein Zug der Evolution?
FLR ist im Prinzip in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

...und unsere Gesellschaft wird immer älter. "Demographischer Wandel" - das Unwort schlechthin. Doch wer dieser Greise führt diese überalterte Gesellschaft dann am sinnvollsten an?

Vielleicht leitet genau das derzeit die Evolution von selbst in die Wege? Diese menschliche Natur, die viel mehr über uns weiß als wir selbst.

Denn feststeht: Frauen werden älter. Sie sind in einer überalternden Gesellschaft also der zuverlässigere Wissens- und Erfahrungsübermittler - und...sie reifen intensiver.

Ich stelle weiter folgende Hypothesen auf:

Männer werden ab der zweiten Lebenshälfte energetisch schwächer, Frauen kraftvoller. Männer werden emotionaler, Frauen bedachter.
Männer kriegen die Midlife-Crisis, Frauen erleben die Midlife-Neugeburten.
Männer beginnen zu jammern, Frauen zu lachen.
Männer werden sanfter, Frauen werden tough.

- Männer werden (wenn man so auf den Punkt sagen möchte) also "weiblicher" und Frauen "männlicher".

Entsprechend einer Normalverteilung gibt es rechts und links sicher noch genügend Platz für Widersprüche und andere Spielereien der Natur.
Aber ich habe mich wirklich schon ernsthaft gefragt, ob FLR eben nicht auch eine vorausschauende (Fremd-)Bestimmung der Natur sein könnte. Und eine "Femdom" somit letztendlich "Natur-devot" - im wörtlichen Sinne *zwinker*


So eine Gedankenspielerei.
****ale Frau
4.612 Beiträge
Interessante Gedankenspielerei, Aukume, wäre ich nie drauf gekommen.

Allerdings habe ich mich noch nie gefragt, ob ich irgendwelche Kulturkreise tangiere.
Ich lebe meine Sexualität nicht öffentlich aus, bin eben rücksichtsvoll gegenüber meinen Mitmenschen, von denen ich ja auch nicht alles sehen und wissen will.

Für mich, für uns, fühlt sich unsere Beziehung einfach richtig an, so wie sie ist.
Das wars schon an Ideologie.

Kurz, bündig, hält.
Was es nicht täte, wäre es für einen von uns "falsch". Wie weit da die Kompromisse noch gehen würden, das muss jedes Paar für sich selber herausfinden. Wünschen tue ich die Problematik jedoch keinem, denn die Wahl zwischen Partner und Neigung ist schlicht nicht verlustfrei zu treffen.
@omphale
denn die Wahl zwischen Partner und Neigung ist schlicht nicht verlustfrei zu treffen

Warum meinst du das?
*******Elf Mann
230 Beiträge
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Männer und Frauen machen ab 30 nochmal einen Wandel durch. Ich habe auch festgestellt, dass viele Frauen zwischen 30-50 nochmal einen starken sexuellen wandel durchgehen (natürlich gibt es ausnahmen).

Viele Herrinen bzw. dominante Frauen in meinem leben waren 5-15 Jahre älter als ich. Und irgendwie sind viele Frauen mit den selben Vorlieben wie ich etwa 40-50 Jahre alt *zwinker*

Auch bei meinen Eltern gab es so einen wandel. Früher war wohl mein Vater eher der dominante im Haus. Ich bin allerdings erst sehr spät geboren worden, als meine Mutter 32 war und schon 2 Söhne aufgezogen hatte (die da 12 und 14 waren). Es hatte sich also schon einiges getan, bevor ich auf der Bildfläche erschien. Und als ich aufgewachsen bin, hatte meine Mutter "die Hosen an", und meinen Vater habe ich eher als ruhig erlebt. Während meine Mutter eigentlich alles angibt und kontrolliert, ist mein Vater eher zürkchhaltend gewesen und war glücklich wenn er Fussball schauen konnte *zwinker* Un das war nicht nur bei uns so, sondern eigentlich bei allen Familien in unserer NAchbarschaft und auch bei Freunden. Die Mütter waren da immer die dominanten und die Männer eher so ne gemütliche ruhige Männerrunde.
****ale Frau
4.612 Beiträge
*******_und:
denn die Wahl zwischen Partner und Neigung ist schlicht nicht verlustfrei zu treffen
****me:

Warum meinst du das?

Ich meine, wenn man eine Neigung hat, die mit dem Partner nicht auszuleben ist.
Dann kann man dem Partner zuliebe auf die Neigung verzichten oder der Neigung zuliebe auf den Partner - mit allen möglichen Mischformen dazwischen.
Aber auf irgendwas verzichtet man. Das meinte ich damit, dass die Wahl nicht verlustfrei zu treffen ist.

So klarer?
*****sub Paar
22 Beiträge
Dem ist so.

Es sei denn, man hätte das Glück, den Partner gefunden zu haben, der die gleichen Neigungen besitzt. Dann muss Frau weder auf Neigung noch auf Partner verzichten. Und beide finden Erfüllung und das, was Sie suchen, in dieser Beziehung, ohne dass Einschränkungen gemacht werden müssen.
Auf Neudeutsch wohl eine sogenannte Win-Win-Situation.

Und ich kann versichern, dass es solche Fälle geben soll.
**********enfan Mann
706 Beiträge
In der Tat ein interessanter Ansatz
@ Aukume,
ich halte den evolutionstheoretischen Erklärungsversuch für interessant.

Gleichwohl denke ich, dass sich der geschilderte Zustand als gesellschaftliches Ergebnis erklärt. Andererseits wird diese Frage schon auch im soziobiologischen Kontext gesehen und erörtert.

Wenn ich mich umschaue, sehe ich in meinem Kreisen nur - um nicht zu sagen ausnahmslos - Beziehungen, wo, wie man landläufig sagt, die Frau „die Hosen an hat“. Und ob die betreffenden Männer ein erfülltes Sexualleben haben, möchte ich bezweifeln. Bei meinen Eltern war das noch anders. Meine Mutter folgte den Direktiven meines Vaters.

Gleichwohl halte ich deine Hypothese aus evolutionärer Sicht für unzutreffend. Du lieferst hierfür auch keine Begründung. Auch sehe ich keinen evoltionären Sinn.

Sicherlich stimme ich deinen Befund zu. Ich sehe ihn jedoch als gesellschaftliches Ergebnis. Die Männer, in der zweiten Lebenshälfte, sind das Ergebnis der Erwartungen an ihr eigenes Leben. Und wo stehen sie heute: Entlassungen und Arbeitslosigkeit bestimmen ihr berufliches Sein. Ich kenne Frauen, die mit Doktortitel kein Problem haben, bei Lidl an der Kasse zu sitzen oder bei H&M im Verkauf tätig zu sein, die arbeitslos geworden Männer sitzen aber zuhause und bringen nichts mehr auf die Reihe.

Nicht außer Acht zu lassen ist ferner, dass ihre Männerrolle jahrelangen feministischen Beschuss unterlag und heute Gegenstand von Gender-Diskussionen ist. Und wer glaubt, dass Männergruppen aus Männern Männer macht, glaubt dass Zitronenfalter Zitronen falten. Dazu kommt, dass die Vaterrolle inzwischen ebenfalls völlig undefiniert ist.

Insofern stimme ich dir zu, dass Männer im Laufe ihres Lebens energetisch schwächer und emotionaler etc. also „weiblicher" werden. Aber ich sehe das weniger als Evoltionsvorgang, sondern als Ergebnis der gesellschaftlichen Außenbedingungen. Dies dürfte die Antwort deines Befundes bezüglich des kläglichen und kümmerlichen männlichen Seins sein. Der 20-jährige, der damals den Fußballplatz dominierte und beruflich anfing, los zu starten, wo steht er denn heute? Das Ergebnis ist seltenst berauschend. Das Leben hat ihm irgendwann den Schneid abgekauft. Das Ergebnis hast du, werte Aukume, in deinem Befund zutreffend wieder gegeben. Irgendwann versagte seine Puste, schieden seinen Kräfte und der Mann wurde so, wie du ihn beschreibst.

Ich finde deinen evolutionärer Erklärungsversuch interessant. Es gibt in der soziobiologischen Diskussion nämlich keine überzeugende Antwort auf die Frage der Daseinsberechtigung des älteren Mannes. Wo steht er und welche Bedeutung hat er für die Evolution?

Die Altersphase ist zweifellos Erbe einer typisch menschlichen Lebenslaufevolution. Folglich muss es eine Erklärung dafür geben, die sich im Einklang mit unserem Verständnis von den darwinischen Prozessen befindet.

Die soziale Rolle älterer Frauen besteht in ihrer Mitarbeit bei der Aufzucht der Enkel. So zeigen Untersuchungen bei tropischen Jäger- und Sammlerinnen ebenso wie in der vormodernen bäuerlichen Gesellschaft Ostfrieslands, bei den matrilinealen indischen Khasi bis zum frühmodernen Japan, von den französischen Siedlern Quebecs bis zu den Feldbauern Gambias, von den finnischen Sami bis zu den Trobriand-Insulanern, überall dasselbe: Es war und ist nicht unerheblich für die Wohlfahrt der Familien und das Gedeihen der Kinder, ob Oma noch lebte oder nicht.

Aber welche Evoltionsrolle haben ältere Männer, welche evolutionäre Aufgabe kommt dem Opa zu. Also abgesehen davon, dass er heute gar nicht mehr älter werden will, was ist der evolutionäre Sinn des Älterwerdens des Mannes. Klar, alte Männer treten zwar gelegentlich als junge Väter in das evolutionäre Spiel ein, aber offensichtlich nicht mit einer genuinen Großvaterrolle. Welche Bedeutung für die Evolution das Älterwerden der männlichen Spezies hat, ist, soweit ich es gesehen habe, weitestgehend noch unbeantwortet. Ist die zweite Lebenshälfte männlichen Seins vielleicht lediglich ein auf der Evolution beruhendes Überschußphänomen?

Eine Antwort wäre, und insofern ist der Ansatz von dir, werte Aukume, zutreffend, dass die männliche Aufgabe lautet, im Rahmen von FLR, die Frau, damit zumindest sie im Sinne der Evolution segensreich wirken kann, bei guter Laune zu halten.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Na bitte aura und andi *lach* nun seid ihr gut informiert
*****son Mann
137 Beiträge
Beziehungs-Ideologien: "PEPI" ist die schlimmste
Wie paast die Beziehungsform der FLR zu unserer abendländischen Kultur und unseren Wertevorstellungen?

Die meiner Meinung nach zerstörerischste Ideologie für glückliche Partnerschaften jeder Art (erstmal noch unabhängig von FLR) wird den Menschen hierzulande von klein auf, schon im Alter von drei, vier Jahren eingetrichtert. Ich nenne sie die "Prinz erlöst Prinzessin"-Ideologie (PEPI). Man kennt sie aus den meisten Kindermärchen, aber auch 95% aller Kinofilme, Fernseh-Serien, Romane, Videospiele und was Menschen noch so an Medien konsumieren triefen vor dieser Ideologie. Nicht zuletzt spielen die meisten Eltern ihren Kindern so lange es nur irgendwie geht eine heile PEPI-Welt vor. Und wenn es offensichtlich ist, dass es diese Welt nicht gibt, wird dann z.B. die problemfrei-harmonische Beziehung von "Oma und Opa" entsprechend idealisiert. Die Story ist eigentlich immer die gleiche: Person A (meist die Frau) sucht ihr Leben lang mit Irrungen und Wirrungen nach ihrem Traumprinz und muss viele Niederlagen einstecken, bis er sie dann "erlöst". Der Traumprinz ist durch fast magische Kräfte dazu im Stande nicht nur alle ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen, sondern - und das ist das besonders fiese an PEPI - auch alle ihre Wunden zu heilen und sie vor allen künftigen Gefahren zu beschützen. PEPI gibt es durchaus auch mit umgekehrten Rollenbildern, aber immer geht es darum, dass dem einen Partner bzw. der einen Partnerin ein riesiges, völlig überzogenes Bündel an Erlösungs-Sehnsucht aufgebürdet wird, das ein normaler Mensch natürlich nicht erfüllen kann. Die Erwartung, dass ein Partner lebenslang alle sexuellen Bedürfnisse des anderen erfüllen kann, ja muss und die daraus abgeleitete, fast religiöse, Idealisierung der Monogamie ("der heilige Bund der Ehe...") bei gleichzeitiger faktischer Nicht-Existenz lebenslanger Monogamie in unserer Gesellschaft ist nur der absurdeste Teil von PEPI. Kennzeichnend sind die völlig unrealistischen Erwartungen, an denen dann reihenweise Beziehungen scheitern, strömeweise bittere Tränen fließen und Menschen an sich selbst und der Welt verzweifeln, wenn sie erkennen, dass die/der Ex schon wieder nicht der Traumprinz bzw. die Traumprinzessin war, sondern ein schnöder Mensch. Leider kommt nach einer Runde PEPI dann meist noch eine zweite, dritte, vierte...

Das Verhältnis von FLR zu PEPI kann je nach Ausgestaltung der FLR ganz unterschiedlich sein und ich möchte hier keine generellen Aussagen dazu treffen. Wenn eine FLR die überirdische Erlösungssehnsucht einfach umdreht ("Prinzessin erlöst Prinz") wäre sie das Gegenteil von PEPI, aber ähnlich unrealistisch. Manche Formen der FLR könnten für mich persönlich hingegen ein Gegenmodell zur PEPI Beziehungs-Ideologie sein.
**********ropos Mann
499 Beiträge
Wandel der Gesellschaft
Im Grunde es darum, dass die Frau das Sagen hat und die (sexuelle) Energie des Mannes zu Zwecken nutzt, die ihr gut tun.
Ich finde, es ist an der Zeit, dass Männer für Frauen da sind, ihnen zu Gute kommen und nicht mehr umgekehrt, wie das so bis vor ein paar Jahrzehnten war. Die Gesellschaft hat sich gewandelt und tut das immer noch. Männer sollten darauf adäquat reagieren und sich aktiv eine Stellung erarbeiten, mit der sie gut leben können. Rein biologisch gesehen, haben Männer nur die Aufgabe das Genmaterial weiter zu verstreuen. Alles andere können Frauen selber. Durch ihre wachsende materielle und soziale Unabhängigkeit, brauchen sie nicht mehr den klassischen Versorger sowie die eng geflochtene Familienstruktur. Zugleich schreitet die technische Entwicklung voran. Wir reden heute z.B. von Social-Freezing. Bleibt also die Frage, wozu Männer noch gut sind, in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten...?
*****_bi:
Bleibt also die Frage, wozu Männer noch gut sind, in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten...?


Irgendwer muss ja den Popo hinhalten, den wir verhauen möchten. ;)
**********hen70 Frau
14.084 Beiträge
... kochen, bügeln und putzen können sie auch. Und wenn ich so recht drüber nachdenke fallen mir sicher noch so zwei, drei Dinge ein, für die Männer ganz brauchbar sind *zwinker*

@*******o_go *top* sehr schön geschildert und leider nur all zu wahr.
**********ropos Mann
499 Beiträge
@linghi
Du bringst es wie immer sehr gut auf den Punkt.
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