Die Erziehung spielt mit, und es ist natürlich so, dass der Tenor, dass er der Chef ist und sein soll, nach wie vor transportiert wird. Die unbewusste Dominanz ist deshalb viel subtiler, Frau weiss, wie sie erreicht was sie will, mittels Manipulationen und cleveren Schachzügen. Gegen aussen mag es oft nicht sichtbar sein, was aber nicht den Umstand schmälert, dass es so passiert.
Stellungsechsel:
Andererseits definieren Männer ihr devot sein schon auch oft sehr seltsam. Wenn sie mit devot meinen, dass die Frau alles tun, entscheiden und machen muss - dann ist das doch dasselbe wie Prinzessin spielen
Ich weiss nicht, wie es anderen dominanten FLR Damen oder Femdom Frauen geht, aber genau das für mich ist ein gutes Bild dessen, was ich nicht wollen würde. Manchmal spielt sich vieles auch im Kopf ab und bei devoten Männern kann es schon passieren, dass sie ganz vieles machen wollen für ihr Göttin, weil sie es wollen, nicht weil ihre Lady es will. Sie meinen aufrichtig, dass müsste sie wollen, das müsste sie lieben, das müsste sie geil finden - aber es ist ihre Fantasie und nicht die Realität. Und das spannt den Bogen zu:
*********rtney:
Dominante Frauen? Kenne ich privat leider keine
*********rtney:
Es wurde meistens ein dominantes Verhalten meinerseits "belohnt". Umgekehrt wurde ich mit fehlendem Interesse oder Terror "bestraft", wenn ich mich untergeordnet habe oder besonders aufmerksam oder rücksichtsvoll war.
Ich glaube dir voll und ganz
@*********rtney, dass dich das Dienen und Bedienen glücklich machen würde. Und ich meine jetzt nicht, dass du dich so verhalten hast, aber irgendwie könnte es sein, dass deine Ausstrahlung und dein Verhalten nicht überein stimmen - vielleicht ist den Absicht devot, aber deine Haltung in Bezug auf deine Bedürfnisse dominant bis aufdringlich, und ich glaube, das wird selten von einer dominanten Lady wirklich goutiert. Das ist nicht böse gemeint, aber es ist eben so, dass wir Menschen ganz allgemein in der Regel von uns aus gehen, und meinen, dass das Gegenüber das super findet, was uns selbst gefällt - darum fragen wir ja auch oft "hast du Hunger?" wenn wir selbst Appetit verspüren.
Es würde mich persönlich kirre machen, dauern unter Beschuss von "ich will dir dienen, soll ich das für dich tun, soll ich dieses für dich tun, willst du nicht dass ich, wäre es nicht schön, wenn ich dir......!" und ähnliches. So ein Übereifer zeugt von seinen Bedürfnissen - und es ist nicht meine Aufgabe als dominante Lady, seine nach diesem Motto zu erfüllen.
Ich weiss was ich will - das heisst aber nicht, dass das was ich will das ist, was er sich darunter vorstellt. Und wenn seine Fantasien nicht erfüllt werden, bedeutet das noch lange nicht, dass ich nicht dominant bin. Dezentes Dienen und da sein für mich, aber ohne beständig unbewusst nach Aufmerksamkeit zu heischen, finde ich hingegen sehr angenehme und sexy. In der Beziehung das sagen zu haben, ohne für alles und jedes Entscheidungen treffen zu müssen und für alles die Verantwortung, finde ich toll.
Letztendlich muss die richtige Mischung von jedem FLR - Paar selbst gefunden werden.
Das gilt auch für Femdoms, wobei bei BDSM es meiner Meinung nach eine andere Ebene ist, als Führung im Alltag und in der "vanilla" Sexualität.
Femdoms müssen da noch ganz andere Dinge wollen, da sind zusätzliche Spielereien wie CBT, CFNM, Deprivation, SM gefragt, und manchmal auch gewisse sadistische Neigungen.
Dies gilt auch bei Keuschhaltung und Cuckolding.
Und hier ist auch der Auftritt meistens sichtbarer dominant - als in den üblichen Beziehungen.
Und noch ein ganz interessanter Aspekt finde ich folgenden. Es gibt dominante Ladys, die sich auf der empfangenden Ebene befinden, welche wirklich dauerhaft bedient werden wollen. Sie sind auf der nehmenden Seite dominant, und geniessen eben diese spezielle Art von Zuwendung ihrer Männer, die sich um ihre Lust kümmern müssen und sollen, und für sie, ihre Lady, handeln sollen.
Und es gibt dominante Ladys, die einfach auf der gebenden Linie sind, also Macherinnen. Sie wollen dann mit ihren Männern spielen, sie benutzen, sie zu ihren Spielzeugen machen, sie die Wirkung ihres Handeln spüren lassen. Sie wollen selbst nicht dauerhaft verwöhnt werden, sondern geniessen es, ihre Macht an ihm auszuüben, und ihn zum Spielball zwischen Lust und Frust werden zu lassen, oder ähnlich.
Der Beitrag ist lange geworden, aber ich finde das Thema interessant und es berührt mich natürlich auch.